Die großeTischlerei

wappen tischler Wappen des Tischlers

 

Tischler bzw. süd- und südwestdeutsch Schreiner ist ein Beruf, der sich auf die Holzbearbeitung und deren Oberflächenbehandlung aus dem Zimmermannsberuf heraus spezialisiert hat. Dazu wird der Bau von Möbeln bis hin zu Bauelementen im Sinne der Holztechnik gerechnet. Die Tischlerei (bzw. Schreinerei) ist die Werkstatt des Tischlers/Schreiners. Der Schutzheilige der Tischler ist St. Josef.

 

Ebenist ist die Bezeichnung für einen Kunsttischler in Frankreich aus dem 18. Jahrhundert. Der Ausdruck ist von Ebenholz abgeleitet (französisch ébène). Hierbei wurden in der Regel sehr wertvolle exotische Hölzer als Furniere auf einen Korpus aus »ruhigem« und weniger kostspieligem Holz geleimt. Die Technik der Herstellung von Furnieren und die Verarbeitung zur Marketerie reicht bis in das Mittelalter. In Frankreich wurde diese durch italienische, niederländische und deutschsprachige Tischler am Hof Heinrich IV. und Maria von Medici populär. Durch ein Dekret von König Louis XIV. wurde den Ebenisten eine eigene Zunft namens Corporation des Menuisiers-Ebénistes erlaubt.

 

Viele Möbel, die von den Mitgliedern der Corporation hergestellt wurden, waren mit einem Stempel (französisch Estampille) gekennzeichnet. Königliche Ebenisten waren von dieser Stempelpflicht ausgenommen. 1657 wurde zum ersten Mal auf einem amtlichen Dokument die Bezeichnung ébéniste erwähnt. Die Hersteller nicht furnierter Möbel, meistenteils aus heimischen Hölzern, nannte man weiterhin menuisiers (französisch für Tischler).

 

firmenschild Firmenschild der Tischlerei Simon in Hötensleben, aus der einige der Maschinen und Werkzeuge des Museums stammen.

 

Die Hobelbank

 

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Die Hobelbank ist die Voraussetzung für einen Arbeitsplatz in der Tischlerwerkstatt. An Ihr werden die Werkstücke zur Bearbeitung festgespannt. Sie besteht aus dem Gestell, der Platte mit der Vorder- und Hinterzange und der Beilade (zur Werkzeugablage). Außer der Hobelbank gehören zu einem Arbeitsplatz auch die Bankwerkzeuge, die sich im Zeugrahmen befinden.

 

Der Leimofen

 

leimofen

Es sagt schon der Name. Auf dem Leimofen wurde der Warmleim zur Verarbeitung durch Erwärmen flüssig gemacht. Bei Furnierarbeiten wurden auf dem Leimofen die Zinkzulagen gewärmt. Beim Pressen erwärmen diese den auf die Holzmittellage aufgetragenen Leim durch das Furnier hindurch, wodurch dieser wieder flüssig wird. Bei allen Verleimungen müssen die Leimflächen erwärmt werden.

 

Die Furnierböcke

 

furnierböcke

Wenn eine massive Holzmittellage oder eine Tischlerplatte furniert werden soll (mit Furnier beleimt werden soll) werden die einzelnen Platten gleicher Größe übereinander mit den dazwischen liegenden Zinkzulagen und Druckhölzern in den Furnierböcken zusammengepresst. Die Werkstücke bleiben in den Furnierböcken bis der Leim abgebunden hat. Bei Warmleim ca. 2 Stunden.

 

Gemeinschaftswerkzeuge

 

 

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Zu den Gemeinschaftswerkzeugen zählen alle Werkzeuge, die von allen Bankarbeitern benutzt werden. So zum Beispiel das Gratzeug (Gratsäge, Grathobel und Grundhobel), das Kehlzeug (das sind alle Kehlhobel) sowie alle übrigen Hobel, Zirkel, Taster, Aufreibehammer, Fitschbandeisen.

 

Der Zeugrahmen

 

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Der Zeugrahmen ist ein Werkzeugschrank ohne Türen. Er dient zur Aufbewahrung der täglich benötigten Bankwerkzeuge. Diese Werkzeuge sind für je einen Arbeitsplatz bestimmt. Zu den Werkzeugen gehören: Raubank, Schropphobel, Schlichthobel, Doppelhobel, Putzhobel, Simshobel

 

mögliche Zusätze: Doppelsimshobel, abgefälzter Doppelhobel, Zahnhobel, Eckeneinlasshobel (diese Hobel gehören sonst zu den Gemeinschaftshobeln).

 

weiterhin: Stecheisensatz von 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20 mm (es können aber auch noch mehr sein), ein oder zwei Hohleisen, ein oder zwei Winkel, 3 Hämmer, Keifzange, Fuchsschwanz, Feinsäge, 2 Bohrwinden, Streichmaß und Senkstift

 

möglich Zusätze: Schinder, Holzraspeln, Bohrersatz, Abziehsteine, Gehrungsmaße, Schmiege, Stichsäge, Falzeisen

 

Bandsägen

 

kombinierte bandsäge

kombinierte Bandsäge aus der Tischlerei Müller in Ummendorf mit Fräse und Langlochbohrmaschine

 

bandsägehand bandsägebuch

kleine Bandsäge aus der Tischlerei Schellhaase in Völpke und die Abbildung dieser Maschine aus "Das Schreinerbuch - Die Bautischlerei" von 1899.

 

bandsägesimon

Bandsäge aus der Tischlerei Simon in Hötensleben

Maschine

sechsfach kombinierte Maschine